Die Seefahrt war um einiges schwieriger als Rufus gedacht hatte. Er hatte nur wenig Ahnung, wie man sich auf offener See orientieren sollte, einzig, dass die Sonne im Osten aufging und im Westen unter, war ihm klar. Daher ließ er immer beständig Richtung Sonnenuntergang fahren. Nach England wollte er auf keinen Fall zurück. Auch nach Süden war keine Option, die Waliser in seinem Trupp würden aller Wahrscheinlichkeit nach sofort zu den lokalen Fürsten übergehen. Dazu hatte er gehört, dass sie sich im Moment ungewöhnlich einheitlich hinter einem Banner versammelt hatten.
Die besten Chancen rechnete er sich aus, wenn er nach Irland oder eine der kleineren Inseln gelangen könnte. Für weitere Fahrten reichte der Proviant ohnehin nicht. Sein erster Gedanke war die Isle of Man gewesen, doch hatten die Fischer, die die meiste Arbeit auf See machten, ihn angefleht davon abzusehen: Sie hatten höllische Angst vor den Nordmännern, die die Insel beherrschten.
Sie segelten also möglichst gradlinig nach Westen, Irland war zersplittert, es gab immer wieder Aufstände und da würde man gute Söldner sicher auch gut bezahlen überlegte sich Rufus.
Anfangs hatten sie günstigen Wind und gutes Wetter. Der Ausguck hatte auch schon "Land in Sicht!" gemeldet als der Südwind immer stärker wurde und sich schließlich zu einem Sturm entwickelte. Unter den Männern brach Panik aus und auch die Fischer sorgten nicht für bessere Stimmung. Ein Sturm aus dem Süden war sehr ungewöhnlich, also deuteten sie es als schlechtes Omen für ihren Ausgang. Die kleineren Schiffe waren ohnehin kaum hochseetauglich.
Der Sturm schlug nun mit aller härte zu und drückte sie nicht nur nach Norden, sondern auch wieder vom Land weg. Die kleineren Schiffe kenterten eines nach dem anderen und die meisten Männer ertranken jämmerlich, weil sie nicht schwimmen konnten.
Rufus konnte nicht sagen, wie lange der Sturm gewütet hatte doch schien es ihm eine Ewigkeit gewesen zu sein. Als der Himmel wieder aufklarte war nur noch die große Kogge übrig, der Rest waren nur noch Trümmerteile und auch die Kogge war beschädigt. Als sie wieder Land sahen, ließ Rufus es ansteuern, obwohl er nicht wusste welches Land es war. Es war ihm auch egal, er war im Sturm Seekrank geworden und wollte nur noch runter vom Schiff. Da weit und breit kein Hafen zu sehen war befahl er das Schiff schlicht auf Grund zu setzen und in dem einzigen verbliebenen Beiboot nach und nach alle an Land zu bringen. Nachdem das geschehen war ließ er entlang der Küste und in Sichtweite des Wracks nach Überlebenden suchen. Sie fanden nur wenige. Rufus' Trupp war auf einen kümmerlichen Haufen zusammengeschrumpft, was ihm aber am meisten traf, war dass sein treues Pferd, wie viele andere Pferde, den Sturm nicht überlebt hatte. Sein Onkel versuchte ihn aufzumuntern, dass es schließlich noch andere Pferde gäbe und sie hatten zumindest noch einen Teil der Beute aus Chester sichern können, mit dem man 10 Pferde kaufen könnte, doch das half wenig.
Es dauerte einige Zeit, bis sich Rufus wieder gesammelt hatte und befahl ein vorläufiges Lager aufzuschlagen.
Er wollte noch ein paar Tage hier warten, ob sich nicht noch einige Schiffbrüchige einfänden und währenddessen herausfinden, wo er hier eigentlich war.
Am zweiten Tag hatten sie endlich Gewissheit. Einer seiner Kundschafter hatte ein Fischerdorf gefunden: sie waren im Norden Irlands gelandet.

Nachdem sie geklärt hatten, wo sie genau waren, hatten Rufus und seine Frau Liane sich mit kleineren Geschenken aus der Beute bei der Bevölkerung beliebt gemacht. Besonders Liane kam dabei ganz aus sich heraus und beeindruckte Rufus mit der charmanten Art, wie sie mit den Iren umging. Gerade ihr Auftreten sorgte dafür, dass die zunächst sehr misstrauischen Fischer und Bauern keinen größeren Anstoß an ihnen nahmen. Generell hatte Rufus seine verbliebenen Männer darauf eingeschworen zu den Iren stets freundlich zu sein, da dies ihre einzige Hoffnung sei zu irgendetwas zu kommen. So kauften sie sich ihre Verpflegung, statt sie zu rauben und die Unedlen in seiner Gefolgschaft halfen der Bevölkerung bei körperlichen Arbeiten. So schafften sie sich schließlich Vertrauen und als der Dorfälteste erfuhr, dass Rufus ein Rebell war (Damit hatte Rufus zunächst hinterm Berg gehalten, dass er englisch war, erkannte man schließlich sofort), erzählte dieser ihm, dass sich die Iren unter Laurence O’Callaghan darauf vorbereiteten die englische Herrschaft in Nordirland zu brechen. Tatsache war, dass er schon jemanden zu Laurence geschickt hatte, um ihn von Rufus Ankunft zu berichten. Seine Absicht war allerdings zunächst gewesen Rufus' und seine Männer mit Laurences' Hilfe loszuwerden.
Das Gespräch kam gerade rechtzeitig, denn bereits einen Tag später kam ein Mann in das Fischerdorf und berichtete dem Dorfältesten, dass sie bereit wären, die Engländer zu töten, er solle nur ein Signal verabreden und sie würden in der Nacht über jene herfallen. Der Dorfälteste ließ Rufus dazuholen und klärte die Situation.
Zwei Tage später kam Rufus mit seinem Gefolge im Lager der irischen Aufständischen vor Downpatrick an...

Rufus war nervös. Zwar hatte er zuvor schon gekämpft und getötet, doch das war seine bisher größte Schlacht. Chester war auch nicht im Sturmangriff genommen worden, daher fehlte ihm die Erfahrung beim Mauerkampf. Über Nacht ließ er die aus seinem Gefolge, die nicht am ersten Angriff teilnehmen würden zwei stabile Leitern zimmern, deren Länge er sich von den Iren sagen ließ. Laurence hatte sich wirklich gut auf diesen Angriff vorbereitet und die Höhe der Stadtmauern Downpatricks durch Kundschafter bereits ermitteln lassen bevor er überhaupt auf die Stadt marschiert war.
Laurence hatte ihm stolz erzählt, wie sie die Höhe unbemerkt von den Engländern vermitteln konnten: Nachts war einer seiner Männer, der gut werfen konnte, im Schutze der Dunkelheit bis an die Mauer herangeschlichen und hatte heimlich einen leichten Holzhaken an einem langen Seil bis auf die Brustwehr geworfen. Als dieser sich oben verhakt hatte, schnitt der Mann das Seil mit einem Abstand von zwei Schritt zur Mauer am Boden ab. Jetzt musste er nur noch kräftig am Seil ziehen, bis der Holzhaken oben nachgab und sich schleunigst mit dem Seil aus dem Staub machen. So hatten sie die exakte Länge für die Sturmleitern herausgefunden. Rufus musste sich eingestehen, dass er auf diesen Gedanken niemals gekommen wäre. Bei Chester hätte er vermutlich allein deswegen zweimal angreifen müssen, damit seine Männer überhaupt über die Mauer gekommen wären, da sie damals die Höhe der Mauern nur hatten schätzen können.
Die restlichen Vorbereitungen zum Sturm auf die Stadt liefen nun in größter Heimlichkeit ab, was nicht gerade einfach war. Da sie nicht genug Männer hatten, um die komplette Stadt lückenlos zu umstellen, hatten sich Laurences Männer darauf verlegt, lediglich die Ausgänge aus der Stadt zu bewachen. Nun wurden die Männer im Osten und Norden zusammengezogen. Einige Wenige blieben an den anderen Posten zurück, um die Feuer zu unterhalten, vornehmlich Alte und Schwache. Im Osten ließ Laurence die Feuer wie durch Zufall über Nacht ausgehen, als wären die Wachen eingeschlafen. Das diente der Verschleierung des Angriffs.
Eine Stunde vor Sonnenaufgang waren alle an ihren Plätzen und ruhten noch ein wenig bevor alles losging. Rufus und Laurence besprachen die letzten Einzelheiten. Rufus konnte ohnehin nicht schlafen.
Als die Sonne aufging standen alle bereit. Liane gab noch einen innigen Kuss und danach seinen Helm. Ihre einzigen Worte waren:"Komm lebend wieder!"
Dann ging sie und Rufus reihte sich bei seinen Männern ein. Sie waren so leise wie möglich, als sie aus der Deckung des Waldes vormarschierten und konnten einfach nur hoffen, dass die aufgehende Sonne die Verteidiger blendete. Sie kamen auch wirklich bis auf etwa 200 Yards an die Stadt heran, bevor sie deutliche Anzeichen wahrnahmen, dass die Wachen sie entdeckt hatten.
"ANGRIFF!" brüllte Rufus seinen Männern zu und setzte erst jetzt seinen Helm auf, den er der Sicht und der Geräusche wegen, noch abgelassen hatte und zog sein Schwert. Er stürmte voran und seine Männer, die die schwere Leiter trugen mit ihm. Die Iren wollten sich natürlich nicht lumpen lassen und stürmten nun, allen voran Laurence, nach vorn....

Rufus hatte seinen Helm abgenommen, um besser Luft zu bekommen und setzte sich auf ein umgefallenes Fass. Durch die Anstrengungen war er völlig außer Atem geraten. Seine schwere Rüstung hatte eben nicht nur Vorteile. Vielen seiner Männer ging es ähnlich. Zu Pferde hätte er noch lange weiterkämpfen können, doch zu Fuss war eine Kampfpause nötig. Die Iren konnten der weil übernehmen. Einer seiner Männer sprach ihn lächelnd an:"Herr, wir haben die Mauer erobert. Ich denke nicht, dass die Engländer noch lange standhalten werden. Wir sind gleich wieder in der Lage weiter zu kämpfen."
Rufus lächelte zurück und sah Laurence gerade zu, wie er in die Engländer stürmte.
"Vielleicht ist das auch gar nicht mehr nötig. Ich vermute sie werden gleich aufgeben."
Wie sehr er sich doch täuschen sollte, erfuhr er wenige Momente später, als zuerst ein Jubel, dann ein Schreckensgeschrei durch die Menge ging. Am Klang erkannt er, dass es nicht von den Engländern stammte.
"Was ist da los?" fragte der selbe Mann wie vorhin.
Rufus antwortete finster:"Ich weis es nicht, aber wir haben genug gerastet, los wieder in den Kampf!"
Das Schreckensgeschrei war kein gutes Zeichen. Er setzte seinen Helm wieder auf und machte sich mit seinen Männern auf den Weg zum Marktplatz. Einige Iren kamen ihnen entgegen. Rufus schnappte sich einen und fragte:"WAS IST LOS, SPRICH!"
Doch der Mann quasselte nur etwas auf Irisch, das Rufus nicht verstand, also ließ er ihn wieder los.
"Los weiter, ich wissen was da vor sich geht!"
Sie machten sich auf dem Weg zum Marktplatz, wobei ihnen immer mehr Iren entgegen kamen. Auf dem Markplatz fehle ihnen die Übersicht. Immer wieder versuchte Rufus herauszufinden, was los war. Sie hatten die Schlacht doch schon so gut wie gewonnen, warum flohen offensichtlich immer mehr Iren? Was die Iren sagten klang immer wieder nach Laurence und Rufus bekam einen schrecklichen Verdacht.
Endlich öffneten sich die Reihen der Iren und Rufus konnte erkennen, wie sich einige wenige Ulsters mit denen sich inzwischen zu einem Schildthron formierten Verteidigern schlugen. Sie schienen um etwas zu kämpfen, was auf dem Boden lag. Rufus feuerte seine Männer an, den Ulsters beizustehen und ihr Beispiel schien auch den Iren wieder neuen Mut zu geben. Viele hatten untätig rumgestanden, offensichtlich unentschlossen, ob sie weiter kämpfen sollten. Jetzt warfen sie sich wieder auf den Feind. Ein Ulster stürzte nach hinten von einem Speerstoß in die Brust getroffen und gab den Blick frei, der Rufus' Befürchtung bestätigte:
Sie kämpften mit den Engländern um Laurences' Leichnam.
Das erklärte auch die vorherige Untätigkeit der Iren, viele waren sich nicht mehr sicher, ob sie weiterkämpfen sollten, da ihr Anführer gefallen war. Nur seine treusten Männer, die Ulsters wollten seinen Leichnam um einen Preis den Engländern zur Schändung überlassen. Diese hatten schnell gemerkt, wen sie da glücklich getötet hatten. Mit der Hilfe von Rufus und seinen Rittern gelang es den Ulsters schließlich den Leichnam zu bergen die Iren stürmten nun mit doppelter Wut auf die Engländer. Ihr Entsetzen hatte sich in Zorn gewandelt. Die Engländer merkten nun, dass sie endgültig verloren hatten und warfen ihre Waffen weg, um sich zu ergeben, doch die Iren waren in Raserei verfallen und begannen auch diese nieder zu machen. Wenn Rufus und seine Männer sich nicht schützen vor die sich Ergebenden gestellt hätten, hättensie wohl alle nieder gemacht. Von ihm abgehalten wandten die Iren sich nun der Bevölkerung zu, die sich in den Häusern versteckt hatte. In den Stadtteilen im Osten war es vereinzelt schon zu Plünderungen gekommen, doch hatte da Laurence sie noch größtenteils davon abhalten können, da die Engländer noch nicht geschlagen waren. Nun war Laurence tot und niemand hielt sie mehr auf. Die einfachen Männer aus Rufus Gefolge wandten sich nun auch dem Plündern zu, doch die Ritter um ihn schützten die Gefangenen und jeden Bürger, der es zu ihnen schafften.
Unter der Bevölkerung Downpatricks gab es viele Iren, die meisten von diesen konnten sich durch einige schnelle Worte retten, doch eingie fielen der blinden Wut zum Opfer. Die einzigen Engländer in Downpatrick die den Tag überlebten/nicht geschändet wurden, waren diejenigen die geschafft hatten zu Rufus zu fliehen....


[Im Spiel: Rufus zur Armee vor Downpatrick, das im Anschluss erobert wurde.]

Der Statthalter von Dublin erfuhr mit Schrecken von einem Flüchtling, dass eine Bande gesetzloser Iren die Belagerung Downpatricks aufgenommen hatte. Sogleich befahl er einem seiner Hauptmänner, das Kommando über die Garnisonstruppen zu übernehmen und unverzüglich zum Entsatz der Stadt oder, wenn nötig, zu deren Rückeroberung aufzubrechen. Auch war ihm berichtet worden, dass der Raubritter, der vor drei Jahren Chester eingenommen hatte, sich den Truppen vor Downpatrick angeschlossen habe. Falls dem so sei, wies er seinen Truppenführer an, diesen störenden Rebellen gefangenzunehmen, damit er für den angerichteten Schaden geradestehen möge, und andernfalls zu töten.

[Ingame: Armee bereitet sich zur Wiedereroberung von Downpatrick vor]

Im Morgengrauen erschien vor dem südlichen Tor von Downpatrick eine Gruppe Reiter. Einer von ihnen trat hervor und rief in Richtung der Brüstung über dem Torweg: "Sind der Ruhestörer Rufus Malbanks und der Mann, der als Hauptmann Laurence bekannt ist, anwesend? Ich trage eine Botschaft und eine Warnung vom Statthalter von Dublin - werden sie sie anhören?"

Die Wache war entgegnete:"Ich werde eure Ankunft melden lassen. Wartet hier!"
Nach einer Weile sah man Rufus in Begleitung seiner Frau und einer Hand voll Männer auf der Mauer.
"Ich bin Rufus Malbanks, was habt ihr zu sagen?"

Der Bote räusperte sich und sprach: "Dies ist die Warnung: Eine Armee Englands steht einen Tagesmarsch von hier entfern, eine irische Streitmacht nur wenig mehr. Das Angebot aber ist folgendes: da Ihr die Stadt nicht werdet halten können, würden wir Euch ziehen lassen, falls Ihr dem Lord of Chester Schadenersatz leistet. Zudem müsstet Ihr Eure englischen Truppen vom Heeresdienst entbinden. Darüberhinaus stünde Euch frei, mit den Iren unter Eurem Befehl nach Belieben zu verfahren. Etwaige Eroberungen auf dieser Insel genössen selbstverständlich den Schutz der englischen Krone. Überlegt Euch gut, ob Ihr diese Bedingungen ablehnen könnt!"

„Ich werde mich kurz beraten, dann werdet ihr eure Antwort erhalten“, rief Rufus zurück. Zusammen mit seiner Frau und den führenden Iren beriet er sich so, dass die Engländer vor dem Tor es nicht hören konnten.
Die Iren waren sichtlich zornig über das Angebot und redeten auf Irisch aufeinander ein, Rufus war verwirrt.
„Er bietet mir den freien Abzug an, wenn ich Schadensersatz leiste und die Engländer entlasse?
„Sein Angebot ist gut, zu gut“, sagte Liane.
„Ich traue dem ganzen nicht.“
Rufus dachte nach:“Ja, das ganze ist wirklich sehr großzügig.“
Tyriq, einer der Iren warf ein:“Ich kann euch versprechen, dass wir Iren euch kein Stück weiter folgen werden, wenn ihr annehmt! Wenn ihr das überhaupt überleben würdet“
Rufus beschwichtigte:“Ich habe nicht gesagt, dass ich das tun werde, sondern lediglich, dass ich über die Antwort berate.“
Liane fuhr fort:„Das ganze ist ohnehin etwas dubios. Es wurde nicht definiert, welche Form von Schadensersatz geleistet werden soll. Dazu nur für den Lord of Chester, dabei sind wesentlich mehr mächtige Männer zu Schaden gekommen. Was wenn am Ende dein Kopf der Schadensersatz sein soll? Ganz zu schweigen davon, dass du dir eine dem Schaden entsprechende Geldzahlung wohl kaum leisten könntest. Das Angebot klang, als würde es nur dir gelten. Aber wie können sie wissen, dass Laurence tot ist? Wir hatten uns doch Mühe gegeben, dass diese Information Downpatrick nicht verlässt.“
„Die versuchen uns zu spalten“, meinte der älteste der Iren.
„Sie wissen, dass sie uns so leichter besiegen können.“
Tyriq meldete sich wieder zu Wort:“Er erwähnte eine irische Streitmacht, von der wir bisher nichts wussten. Ich glaube nicht, dass sie gegen uns gerichtet ist. Eher scheint sie uns zu helfen.“
Rufus sah zu den Reitern herunter:“Das würde dann auch erklären, wesshalb sie die Reiter vorgeschickt haben. Diese irische Armee sitzt ihnen im Nacken und sie können sich keine Belagerung Downpatricks leisten, da sie so nach zwei Seiten kämpfen müssten.
Wie soll nun unsere Antwort sein?“
„Lehnt es rundheraus ab und sagt ihnen, dass sie sich ihr Angebot in den Arsch schieben können, sonst habt ihr bei uns keinen Rückhalt mehr!“ meinte Tyriq und die anderen Iren stimmten zu.
Liane war klüge:“Nein, du solltest auf Zeit spielen. Stelle ihnen Fragen und Bedingungen, die ein einfacher Unterhändler nicht beantworten kann und lass die Männer schon mal für den Aufbruch oder die Verteidigung bereit machen. Das ist in jedem Falle besser, als sie zu provozieren. Sie sollten zudem denken, dass Laurence noch lebt und hier keine Iren zugegen sind, sodass wir sie besser täuschen können.“
Das war gut gesprochen und auch die Iren stimmten dem zu. Rufus überlegte kurz und rief dem Boten dann zu:
„Ich bin geneigt das Angebot anzunehmen, wenn ich von euch einige Fragen beantwortet bekomme.
So muss ich wissen, wie wird der Schadensersatz an den Lord of Chester aussehen?
Dazu noch, was soll mit Hauptmann Laurence geschehen? Die Iren werden ihm eher folgen, als mir und zudem ist er offen gegen die englische Krone marschiert.
Ohne eure Hilfe werde ich keine Kontrolle über die Iren erlangen geschweige denn sie zum Abzug überreden können.“

Rufus wartete gespannt, was der Bote ihm nun sagen würde.

"Ich bin Fromund le Brun, Kanzler des Justiciar of Ireland, und spreche mit Rufus Malbanks als Vasall König Henrys. Mit wem Ihr in Eurer anderen Rolle Umgang habt, tut wenig zur Sache. Aus Hauptmann Laurences Fernbleiben schliesse ich, dass er entweder abwesend oder unpässlich ist. Oder ihn interessieren Englands Bedingungen nicht, doch dann wäre er ein Narr. Es ist Euch überlassen, seine Interessen bei Eurer Entscheidung mit zu berücksichtigen. Wir werden ihn nicht zur Rechenschaft ziehen, wenn Ihr Euch für ihn verwendet und dafür einsteht, dass er keinem englischen Untertanen Schaden zufügen wird.
Um auf die Wiedergutmachung zu sprechen zu kommen, die Ihr schuldig seid: Ihr müsstet den Gegenwert von 6000 Shillings entrichten, zu einem Drittel an den König und zu zwei an den Earl. Beide werden den anderen Geschädigten dann ihren Anteil zukommen lassen. Doch bin ich vom Statthalter berechtigt, mit Euch zu verhandeln, falls diese Forderung Eure Möglichkeiten übersteigt."
Der Kanzler stieg mit bemerkenswerter Agilität von seinem Pferd, behielt die Zügel allerdings in der Hand, um schnell wieder aufsteigen zu können, sollte die Lage eine ungute Wendung nehmen. Er hatte gehört, dass die diplomatische Immunität sowie die von Kirchenmännern in manchen Regionen zuletzt nicht mehr gebührend beachtet wurden. Dann fügte er hinzu: "Die irischen Fürsten blicken begehrlich auf Downpatrick. Ulster ist neben Connacht das letzte ihnen verbleibende Königreich. Wenn der Herrscher von Tír Eoghain Downpatrick in Besitz nimmt, kann er seinen Anspruch auf den Thron untermauern. Und nichts kommt den Iren eher gelegen, als wenn Gebiete von der englischen Herrschaft abfallen und so zu einer leichten Beute für sie werden. Ohne das Schutzversprechen Englands werdet Ihr nicht lange Herr über Euer Land sein."

Ingame kann den Rebellen Geld per Konsolenbefehl abgezogen und anderen Fraktionen hinzugefügt werden.

"Herr über mein Land werde ich auch nicht sein, wenn ich euer Angebot annehmen sollte. Ich müsste mir erst neues erobern und dabei werden mir die Iren nicht helfen, wenn ich gegen ihres gleichen ziehe. 6000 Schilling übersteigen zudem meine Mittel bei Weitem [Ist auch Ingame der Fall]. Ich könnte mit viel Mühe die Hälfte aufbringen und dann wäre ich euch mittellos ausgeliefert. Ich könnte weder die Iren noch andere Männer in meinen Dienst bezahlen.
Angesichts der Tatsache, dass ich danach ohne Geld und Männer da stünde, muss ich euer Angebot ablehnen. Ohne die Hilfe meiner Männer werde ich den Tag nicht überleben, sollte ich euer Angebot annehmen. Der Hass der Iren wäre mir sicher.
Ich sehe zudem keinerlei Sicherheit, dass mir danach für meine Taten nicht einfach der Kopf abgeschlagen wird. Ohnehin, sollte das nicht geschehen so wäre die englische Krone der Lächerlichkeit preisgegeben.
Gehabt euch wohl!"

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging von der Mauer.

Die Wache teilte dem Boten mit, dass er Rufus unverzüglich rufen werde und entfernte sich schnell. Rufus und Liane waren begeistert von den Nachrichten und kamen so schnell sie konnten zum Tor. Da er Reiter alleine war ritt ihm Rufus mit zwei seiner Waffenknechte, zwei der vornehmsten Iren in seinen Diensten und natürlich Liane entgegen.

"Seid gegrüßt, ich bin Rufus Malbanks. Wer seid ihr und bringt ihr tatsächlich die frohe Kunde, auf die wir gar nicht mehr zu hoffen gewagt hatten?"

"Nun ich gehe davon aus, dass es genauso eure Sache ist, schließlich ist Irland eure Insel. Dazu ist mir und meinen Männern dieser kühne Anfang mit der Eroberung Downpatricks gelungen. Doch weis ich aus welcher Gefahr ihr uns gerettet habt und ihr könnt euren Königen meinen unendlichen Dank ausrichten. Auch das Angebot der Freundschaft nehme ich gerne an und würde es gerne sehen, wenn wir diese neue Freundschaft, die aus dem Hass gegen unseren gemeinsamen Feind entsprungen ist, auch persönlich besiegeln können. Ich schlage euren Königen daher ein Treffen und als angemessenen Platz dafür das eroberte Lager der englischen Armee vor."