Viele Jahre war es nun her, dass sich der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation seinen Machtbereich mit seinem Sitz in Bologna nach Italien ausgeweitet hatte. Auch wenn dies unter Gnaden des Papstes war und kein Italiener je Wort gegen das befreundete deutsche Volk erhob, so war es doch schon immer ein Dorn im Auge eines jeden Italieners.
Aus diesem Grund haben in den vergangenen Tagen Verhandlungen stattgefunden, die über diese Frage ein für alle mal Klarheit verschaffen sollte. Das italienische Volk wollte Teil einer italienischen Nation sein, und die italienischen Nationen wollten alle Italiener unter sich versammeln und keine fremde Macht in ihrem Land herrschen haben.
So trafen sich Vertreter des venezianischen Reiches sowie des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, um einen gerechten Kompromiss zu verhandeln, der für beide Seiten von Vorteil ist.
Hiermit verkünde ich, Domenico Selvo, Doge von Venedig, dass Bologna von nun an unter venezianischer Herrschaft steht! Die deutschen Truppen unter Führung des Kaisers werden schon bald das italienische Land unter Schutz des Dogen sicher verlassen können. Sobald dies geschehen ist werden venezianische Truppen die Verwaltung Bolognas übernehmen und schon bald wird eine venezianische Flagge über der Stadt wehen.
Im Gegenzug erklärt sich Venedig dazu bereit die Einkommen Bolognas für 6 weiter Jahre (Runden) an das Heilige Römische Reich weiterzuleiten. Zudem einigten sich der Doge und der Kaiser auf einen unbedingten Nicht-Angriffspakt, zunächst gültig über 20 Jahre (20 Runden), um beiden Seiten ein sicheres Wachstum und Frieden zu bescheren. So kann sich der Kaiser auf seine deutschen Länder konzentrieren und die Italiener auf die ihrigen. Wir wollen Frieden und Wohlstand für alle - mit diesem Vertrag sind wir dem Ziel, nach dem die Menschheit seit jeher strebt, ein großes Stück näher gekommen. Lasset uns dies gemeinsam zelebrieren! Lasset das deutsche und das italienische Volk erblühen! Lasset uns in eine glorreiche und friedliche Zukunft gehen!
Das heilige römische Reich deutscher Nationen bestätigt die Aussagen des Dogen von Venedig und unterstreicht das vorhaben Italien den Italienern zu lassen. Mögen unsere beiden Nationen im Glanze der Zukunft erstrahlen! Ad multos annos!
Es war eine stürmische Nacht als König Roger gemeinsam mit seiner Tochter Matilda, seiner Leibwache und der übrigen Gefolgschaft in Neapel eintraf. Vielleicht war dieser Sturm ein Zeichen von Gott, dass demnächst schwierige Zeiten auf das Königreich Sizilien zukommen würden, oder aber es deutete auf schwierige Zeiten für die ganze bekannte Welt hin.
Die Wachen an den Stadtmauern konnten die Aneinanderreihung von Pferden, Bannern und Soldaten trotz des Sturmes schon von weitem erkennen und ließen die schweren, mit eisen beschlagenen Holztore der Stadt in Erwartung der Ankunft ihres Königs öffnen. Der König Ritt durch das Südlichste der sechs Tore von Neapel. Da Neapel eine wachsende und zudem schöne Stadt war, hatte er sich entschieden eine Zeit lang in ihr zu residieren, während Kronprinz Simon in Palermo verblieb um die Festung in Abwesenheit des Königs zu verwalten. Er blickte in die Gesichter der scheinbar zahllosen Einwohner die sich eingegrenzt von der Stadtwache wie Vieh an den Seiten der engen Straße aufgereiht hatten um einen Blick auf ihn und seine Gefolgschaft zu erhaschen. Der König folgte der Straße und bog nach ca. 1.000 Doppelschritten Links ab, sein Ziel war das Castel dell’Ovo in dem er die nächsten Tage, oder vielleicht sogar Monate residieren sollte.
Argwöhnisch hatte er die Entwicklungen im Norden Italiens beobachtet.
Die Papststaaten waren seit langem ein engerer Freund des Königreichs Sizilien, ein sizilianischer Legat würde auch bald vom König nach Rom gesandt werden, um mit seiner Heiligkeit in Kontakt zu treten. Roger hegte keinen Zweifel daran das der Heilige Vater wohl auch versuchen würde sein Territorium zu vergrößern.
Venedig, eine Stolze und alte Republik, hatte durch Verhandlungen mit dem Sacrum Imperium Romanum die Stadt Bologna für sich beanspruchen können. Dies bedeutete das Sizilien nun eine direkte Landgrenze zur durchlauchten Republik besaß. Wahrscheinlich hat der Kaiser diese seit langer Zeit zum Reich gehörende Stadt nicht einfach so aufgegeben.
Das Herzogtum Mailand erwies sich als aufrührerischstes der drei anderen Italienischen Staaten. Verhandlungen um die Inseln Sardinien und Corsica wären fast missglückt, nur weil der Herzog beide Inseln für sich beanspruchte. Gerüchten zufolge hat man sich in Verhandlungen mit dem Sacrum Imperium Romanum auch die Stadt Bern sichern können. Unverhohlen hatte der Herzog seine Ambitionen auf ganz Italien verkündet, nur um von den drei anderen Staaten in seine Schranken gewiesen zu werden. Auf Mailand würde der König wohl auch in Zukunft noch ein Auge werfen müssen.
Der König wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er am Schloss eintraf. Für die nächsten Monate würde er von hier aus die Regierungsgeschäfte leiten. Mit Spannung würde er die Entwicklungen in Italien und in der ganzen Welt beobachten...
Seine Heiligkeit, Papst Gregor bestätigt den Boten des König von Sizilien und betont seine Absicht, Frieden mit seinen italienischen Nachbarn sowie dem heiligen römischen Reich zu halten. Im Übrigen berichtet er von seiner Absicht, die unrechtmäßig von Rebellen besetzte Stadt Florenz zu befreien und beansprucht die Stadt sowie alle umliegenden Ländereien für den Vatikan. Er vertraut darauf, dass alle italienischen Staaten ihren Worten, diese Eroberung nicht zu behindern, treu bleiben.
R2. Der Königreich von Portugal hat gar glorreiche Nachrichten zu verkünden. Am gestrigen Tage heiratete seine wunderschöne Tochter den Kronprinzen des stolzen Nachbarlandes Spanien. Mit dieser Hochzeit geht nicht nur eine moralische Verpflichtung für beide Länder einher, sondern auch ein geschriebenes Bündnis. So werden Portugal und Spanien von nun an gemeinsam Kämpfen und die Grenzen für den Handel öffnen.
Doch fast noch überschattet wird dieser Wundervolle Tag vom heutigen. So kann verkündet werden das die muslimische Intervention in Iberien nicht länger toleriert wird. Nicht nur wird Portugal den Maurischen Handel auf See Unterbinden, sondern desweiteren werden die Ketzer in Gänze vertrieben werden.
Lang Lebe die Christenheit, Lang lebe Spanien, Lang lebe Portugal!!
Die Sonne brannte heiß auf die Köpfe der Belagerer. Ein Meer aus Zelten erstreckte sich in der Ebene vor den Mauern jener Festung, die als letzte Bastion des Feindes diesseits der Moldau galt. Graf Istvan von Csanád schaute zur Burg hinauf, die auf dem Hügel über ihm und seiner Armee thronte und seufzte. Die Hitze machte allen zu schaffen und gerade für ein Heer, das einen Belagerungsring geschlossen hatte, war die Beschaffung von frischem Trinkwasser lebenswichtig. So verwunderte es Elek, Istvans Waffenmeister nicht, als dieser Sorgenfalten auf der Stirn seines Herrn auftreten sah. "Macht Euch keine Sorgen, mein Graf, der Feind ist nur leicht befestigt und uns deutlich unterlegen. Wir werden.." Doch Istvan unterbrach seinen Untergebenen und schüttelte den Kopf. "Darum geht es nicht. Unsere Truppen sind diesen Heiden natürlich überlegen, Mut und Kampfkraft sind ihnen durch Gott gegeben und mit Gottes Hilfe werden wir sie durch das Schwert richten!" Istvan spürte bei diesen Worten, dass sie wahr waren. Gottes Geist und Gottes Wille waren das bestimmende Leitmotiv für diesen Krieg. Sein König, Ladislaus Arpád, der Heilige, wie Istvan ihn zu nennen pflegte, hatte den heidnischen Petschengen im Osten seines Königreichs, den Krieg erklärt. So waren Istvan und viele andere Adlige aus dem gesamten Land aufgebrochen, um von Sieg zu Sieg zu eilen. Große Ehre und Stolz hatte Istvan verspürt, als der König persönlich ihm das Kommando über eine der Armeen übertragen hatte, die Christi Worte verbreiten sollten. Doch der König hatte bei der gleichen Gelegenheit auch Istvans missfallen erregt, hatte er doch seinem Sohn Kálmán, diesem arroganten Sünder, ebenfalls eine wichtige Aufgabe übertragen. László mochte zwar ein großer König und ein wahrer Christ sein, doch Kálmán war dies alles nicht und es nahm Istvan wunder, woher das starke Vertrauen des Vaters in seinen Sohn kam. Zu allem Überfluss war es aber noch schlimmer gekommen. Boten hatten bereits die Nachricht eines großen Sieges Kálmáns über die Petschengen im Süden verbreitet, der Khan sei dabei gefallen und der Feind sei dabei in große Unordnung gekommen. Nun zog das siegreiche Heer nach Norden, um die Belagerer zu unterstützen. Ruhm für den Sünder. Istvan spuckte aus. Er würde es nicht dazu kommen lassen, dass der Prinz noch mehr Einfluss innerhalb des Königsreichs gewinnen würde. Der Feldherr riss sich aus seinen Gedanken und schaut seinem Waffenmeister in die Augen: "Macht die Truppen bereit. Wir stürmen noch heute." Sichtlich unwohl trat Elek von einem Fuß auf den anderen. "Seid ihr sicher, mein Herr? Prinz Kálmán rückt mit Verstärkungstruppen heran, er ist ganz nah. Sollten wir nicht lieber auf ihn und seine Unterstützung warten?" Ein kalter Blick ließ Elek erstummen. Istvan schaute ihm finster in die Augen und zog dann sein Schwert aus der Scheide. "Zweifelt ihr an meinen Fähigkeiten? Zweifelt ihr an den Fähigkeiten der Männer, die ich befehlige? Zweifelt ihr an der Gerechtigkeit unserer Sache? Sagt nur ein Wort und ich werde das Schwert niederlegen! Tut ihr es aber nicht, dann zieht nie wieder meine Worte in Zweifel, sondern folgt mir, ohne Fragen zu stellen! Denn ich werde uns zur richtigen Zeit zum Sieg führen und dieser Moment ist nun gekommen! Warten wir noch länger, werden uns das Wasser und die Vorräte ausgehen. Dies gilt es zu verhindern." Istvan streckte das Schwert in die Luft und schaute Elek nun mit klaren, festen Blick an. "Für den Sieg! Für den König! Für Gott!"
Die Schlacht war verlustreich. Viele ungarische Soldaten ließen ihr Leben bei dem Versuch, mithilfe von Leitern die Burgmauern zu überwinden. Doch schließlich hatten die Heiden dem christlichen Heer nichts weiter entgegenzusetzen. Es gab ein furchtbares Gemetzel unter den Verteidigern und nur wenige ließen die ungarischen Truppen am Leben. Istvan stand mittendrin und nun, da der Kampf zu Ende war, schaute er auf seine mit Blut verschmierte rechte Hand hinab, in der er immer noch das Schwert hielt, durch welches heute viele Gegner den Tod gefunden hatten. Dies war er also, der Beginn seines Ruhmes.
Der Papst hat kürzlich einen Boten in die Welt gesandt und öffentlich behauptet alle italienischen Staaten hätten seinen Anspruch auf Florenz akzepteirt und unterstützt. Damit hat er mich höchststelbst sowie andere Regierungsoberhäupter geschockt, so gab es keinerlei Abmachungen in dieser Richtung.
Wahr ist, es gab ein Gespräch in entspannter Atmosphäre mit dem Oberhaupt des Kirchenstaates über die Zukunft Italiens, in denen auch Interesse an Florenz bekundet wurde. Nicht jedoch gab es jegliche Abmachungen oder gar Versprechungen über die Regentschaft über Florenz. So gab es genauso auf anderen Seiten Interesse an dieser Stadt.
Mit dieser unabgesprochenen, öffentlichen Handlung hat der Papst seine italienischen Kameraden öffentlich unter Druck gesetzt und eine Reaktion erzwungen.
Wir möchten heute klarstellen: Dreistigkeit siegt nicht. Italien steht zusammen. Seit Jahrzehnten regiert der Kirchenstaat und handelt als stünde er unter Immunität, ohne sich für seine Aussagen und Taten je rechtfertigen zu müssen, stützend auf nichts als der Behauptung von Gott gesandt zu sein. Dem widerspreche ich hiermit offiziell. Der Kirchenstaat ist wie jeder andere eine weltliche Macht, die seit Jahren sowohl die einfachen Leute als auch seine Nachbarn schikaniert auf Grund der besonderen Stellung die sie sich über die Jahre selbst zugesprochen haben. Dies ist nun vorbei. Ich, Domenico Selvo, Doge von Venedig, verkünde hiermit offiziell, dass ich die Belagerung von Florenz durch den Papst aufgelöst habe. Rom wird belagert. Die Zeit der Schikane ist vorbei.
Lasset Italien gemeinsam in eine glorreiche Zukunft gehen, ohne, dass ein Staat sich herausnimmt etwas besseres zu sein als der andere. Lasset uns in eine Zukunft gehen, in der Gott richtet, und nicht der Papst. Nur so kann Gott wahrhlich geehrt werden. Den Papst interessiert seit vielen Jahren nur Gold und Macht. Doch das ist nicht das, was uns sein Sohn Jesu gepredigt hat. Lasset uns aufeinander Acht geben, doch lasset nie wieder Gottes Namen missbraucht werden, um sich selbst zu bereichern.
Total War Hotseatforum
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23.04.2020 21:02
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