Godred blieb ruhig:"Mein Vater starb leider kurz nach dem Erhalt eures Angebotes. Da ich sein einziger legitimer Nachkomme und Erbe bin, nehme ich euer Angebot an, sofern ihr es auch für mich gelten lasst.
Ich weise euch darauf hin, dass es einige wenige Männer in der Burg gibt, die mir nicht die Treue schwören wollen. Ich kann mich selbst um diese Verräter kümmern, oder wenn ihr wünscht übergebe ich sie euch, damit ihr mit ihnen verfahren könnt, wie ihr es wollt.

Godred ging zum Tisch, las sich den Vertrag durch und unterzeichnete dann.
"Gut, damit sollte diese Angelegenheit jetzt geklärt sein. Ich werde nun meine Männer zum Auszug vorbereiten. Gehabt euch wohl!"

Mit diesen Worten ging er wieder und ritt zurück zur Burg. Seine Männer hatten bereits alles für eine große Kundgebung im Burghof vorbereitet.
Da er keinen Balkon hatte, von dem man ihn sehr gut gesehen hätte, stieg Godred auf die Stufen vor dem Palas und begann seine flammende Rede. Zunächst schmeichelte er seinen Männern, dann macht er ihnen klar, wie schlimm ihre Situation war und übertrieb dabei die Stärke des Feindes gewaltig. Schließliich kam er zu dem Punkt des Angebots der Schotten, das er ja bereits angenommen hatte:
"...die Schotten natürlich dennoch Angst diese Burg hier zu stürmen. Sie wissen, dass ihre Masse ihnen hierbei nicht sonderlich hilft und wir sind ihnen im Einzelkampf überlegen. Sie könnten nun sehr feige sein und uns mit ihren norwegischen Verbündeten so lange Belagern, bis wir verhungern, oder es doch in einem sehr sehr glücklichen Ausfall schaffen ihre Belagerung zu brechen. Was uns jedoch fürchte ich nicht groß helfen wird, denn Man ist klein und ihr gewaltiges Heer wird bald die Insel kahl gefressen haben. Schon jetzt versorgen sie ich über ihre Flotte. Doch die Schotten sind auch schlau, zumindest ihr König. Da er die Macht der Engländer fürchtet und wir wohl die stärksten Krieger alle britischen Inseln sind, sieht er in uns seine perfekte Möglichkeit seine Südgrenze zu verteidigen."
Mit einem schelmischen Lächeln setzte er hinzu:
"Er weis offensichtlich was er von uns hat, denn er will uns sogar noch dafür bezahlen."
Auch wenn das jetzt nicht der lustigste Satz war, seine Eingeweihten jolten darauf und der Rest folgte ihnen dabei.
Godred sah, dass er die Stimmung auf seiner Seite hatte und verkündete nun:
"Also hab ich das Angebot natürlich angenommen. Denn alles was wir dann in Südschottland als Gegenleistung bringen müssen, ist ihm die Treue zu schwören, dass wir ihn, der uns sogar bezahlt, nicht angreifen werden. Und ich frage euch, warum sollten wir das tun? Es gibt ja schließlich noch Engländer auf dieser Erde!"
Die Menge jubelte wieder. Godred hob die Hände um sie wieder zum schweigen zu bringen.
"Selbstverständlich mag dem einen oder andern diese kahle Insel ans Herz gewachsen sein und die Töchter der Manx sind schließlich auch recht schön, wie ich gerüchtweise erfahren habe...."
Die Menge lachte, jeder wusste, dass Godred der gefürchtetste Schützenjäger auf ganz Man war.
"...deswegen nehmen wir die Schönsten einfach mit!" Wieder Jubel.
"Wer dennoch hierbleiben möchte, weil er zu feige ist gegen schwache Engländer zu kämpfen, der mag hier zurück bleiben. Wir anderen werden nun unsere Sachen packen und dann aufbrechen. Ihr hab zwei Stunden Zeit!"
Die Männer taten wie gehießen und schon lange vor Ablauf der zwei Stunden waren alle abmarschbereit, bis auf Godred, der natürlich etwas mehr Gepäck als der einfache Krieger hatte. Er wurde grade noch rechtzeitig fertig und sein Diener schwitzen gewaltig von der Hektik. Seine Männer um sich gescharrt marschierte er aus Burg und Stadt heraus. Nur wenige blieben zurück. Als alle die Burg verlassen hatten, sammelten sich die zurückgebliebenen im Burghof wütend, aber doch mehr verzweifelt, was sie jetzt tun sollten. Die Antwort wurde ihnen abgenommen, denn Godreds getreueste Männer stürmten aus dem Palas und hieben jeden nieder, der dort noch stand. Es waren nur wenige Dutzend. Dann sammelten sie sich und bildeten die Nachhut von Godreds Heer. Rosien war nun menschenleer und die Bewohner von Balley Cashtal waren schutzlos und verängstigt. Alle Nordmänner waren aus der Stadt gegangen und sogar einige Manx folgten lieber Godred, als sich dem Ungewissen auszusetzen, dass jetzt kommen sollte.