Rufus war verstimmt: ein Fahnenflüchtiger war er schliesslich nicht. Er verbarg seine Verstimmung darüber so gut es eben ging, verneigte sich und antwortete:
"Euer Majestät, ich musste aus der Not heraus Handeln, da ich auf der Flucht an der Küste dieser schönen Insel gestrandet bin. Ich habe vor mir hier eine Herrschaft und damit eine Zukunft für mich und meine Familie aufzubauen. Dazu suche ich eure Freundschaft, denn wir haben einen gemeinsamen Feind."

Ein norwegischer Hauptmann der Axtkämpfereinheiten entgegnete: "Folgt mir!"

Der irische Abgesandte wurde vom Hauptmann zum derzeitigen Kommandantenzelt des Prinzen gebracht. Der Hauptmann erklärte den Wachen und einem vorbeilaufenden General die Situation. Da Prinz Magnus gerade zu Mittag gegessen hat und die nächste Besprechung mit den Generälen erst am späten Nachmittag erfolgt, wurde der Abgesandte ins Zelt des Prinzen gelassen.

Magnus verbeugte sich und begrüsste ihn: "Willkommen, irischer Gesandter. Ich wollte sowieso für den nächsten Tag selber einen Abgesandten entsenden, aber Ihr wart mir nun zuvorgekommen." Er pausierte kurz und fuhr fort: "Wir haben vernommen, dass kürzlich die Stadt Downpatrick von Engländern angegriffen wurde. Die irischen Königreiche sind, sofern man den Gerüchten glaubt, ebenfalls von Engländern attackiert worden. Dies war aber nicht der Grund unseres Erscheinens. Meine Flotte transportierte Streitkräfte von der Insel Arran gen Norden, worunter auch einige Einheiten des Gebietstauschs vom schottischen Festland waren. Unsere Schiffe wurden abrupt eines Nachts von Piraten überfallen und unsere Armee musste der irischen Küste gen Süden weichen, da wir sonst in den tieferen Gewässern ertrunken wären. Verzeiht unser plötzliches Erscheinen, aber bisher streiften wir nur durch die Lande ohne Eure Landsmänner anzutasten. Nun, die Piraten zogen sich daraufhin in den Hafen von Downpatrick zurück und versenkten noch die letzten Schiffe. Da wir vermuten, dass die Piraten mit den Aggressoren der Stadt ein Bündnis pflegen oder selber Teil davon sind, wäre die beste Lösung, Downpatrick von aggressiven und rebellischen Elementen zu säubern und zu erobern. Das würde meinen Männern ein wenig Zeit und eine Verschnaufpause verschaffen, bis wir neue Schiffe bauen und uns endgültig in den Norden zurückziehen können.", beendete Magnus seinen Monolog.

„Seid Ihr euch da so sicher, dass diese Aufständischen in Downpatrick keinerlei Beziehungen zu den Piraten haben? Jedenfalls würde es noch mehrere Wochen dauern, bis neue norwegische Schiffe meine Truppen abholen können. Bis dahin könnten meine Männer die Stadt als interimistische Basis benutzen und selber Schiffe bauen. Ihr könntet dann die Stadt zurückbekommen, wenn wir abgesegelt sind. Apropos, wie steht Ihr eigentlich zu deb Truppen in Downpatrick?“, fragte Magnus.

"Ich werde euch die Treue schwören, wenn ich sicher sein kann, dass ich das eroberte Land behalten werde. Sollten die von euch angesprochenen Verhandlungen dafür sorgen, so werde ich euch die Treue schwören. Zuvor sollten wir diesen Krieg jedoch gemeinsam zu Ende bringen, bevor wir den Hirsch verkaufen, den wir noch nicht erlegt haben."

Die Schlacht vor Downpatrick

Rufus' Männer hatten die Norweger schon lange bemerkt, bevor sie vor Downpatrick erschienen waren. Daher war ihre Ankunft an sich keine Überraschung, nur dass es so wenige waren, das überraschte. Es war zuvor von weit über 1000 Mann die Rede gewesen. Schließlich brachten einige Bauern aus der Umgebung Klarheit: Es war nur eine Vorhut, die ausgesandt worden war um Leitern und andere Belagerungswerkzeuge zu bauen, damit die Hauptarmee dann sogleich zum Angriff übergehen konnte.
Das musste natürlich verhindert werden, sofort wurden alle Mann mobilisiert und noch in der Nach in Stellung gebracht. Mit dem Morgengrauen griffen sie von zwei Seiten an und griffen die perplexen Norweger, die sich wohl wegen der großen Armee in ihrem Rücken sicher gefühlt hatten, überfallartig an. Wiederstand war nur wenig vorhanden, wer kämpfe wurde nieder gemacht, den Rest nahm man gefangen. Die bereits gebauten Belagerungswerkzeuge wurden in Brand gesetzt, dann zog man sich schleunigst wieder zurück in die Stadt, um einem Vergeltungsangriff der Hauptmacht ausweichen zu können.