Abgeordnete
Jeder Angehörige des hohen Adels und Klerus ist berechtigt, am Parlament teilzunehmen und abzustimmen. Typischerweise sind Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte sowie Earls und die übrigen Kronvasallen beteiligt. In der letzten Zeit ist es üblich geworden, mit den Grafschaftsrittern auch den niederen Adel am Parlament teilnehmen zu lasen, jedoch wird diese Gentry nur selten wahrgenommen.
Tagungsorte

Für gewöhnlich versammelt sich das Parlament im Palace of Westminster auf der Londoner Themseinsel Thorney Island. Hält der König in einer anderen Stadt Hof, folgt ihm das Parlament bei Einberufung dorthin.

Das bevorstehende Parlament wird in Oxford zusammenkommen. Für die Sitzungen und die Beherbergung einiger Represäntanten der Geistlichkeit werden die Räumlichkeiten der Priorei St Fridewide vom dort ansässigen Augustinerkonvent zur Verfügung gestellt. Ebenso werden der König und die Magnaten zur Eröffnung das Oster- und zum Abschluss das Pfingsfest gemeinsam in der Stiftskirche zelebrieren.

Die Magna Carta ist die Urkunde der englischen Freiheitsrechte, die die Barone 1215 unter der Bedrohung durch den Bürgerkrieg von König John Lackland (Johann Ohneland), dem Vater Henrys III., erhielten. Die Schatzkammer war durch die enormen Ausgaben für die Kreuzzüge und den Verlust der Normandie an die Franzosen geleert worden, als John die Kirche schwer besteuerte - sehr zum Ärger des Klerus und der Barone. Der Erzbischof von Canterbury stand an vorderster Front, als er vom König die Gewährung weitreichender Freiheiten forderte. Diese wurden zu den "Artikeln der Barone", welche als Grundlage für die Abfassung der Magna Carta verwendet wurde. Das Dokument wurde von John nach dessen Niederlage in einem kurz währenden Bürgerkrieg 1215 am Themseufer bei Runnymede, westlich von London, besiegelt.

Noch im selben Jahr liess John die Magna Carta von Papst Innozenz III. annullieren. Die Folge war der Erste Krieg der Barone, der bis zum Tod König Johns im Folgejahr anhielt. Da Johns Sohn und Nachfolger Henry III. minderjährig war, übernahm ein Regentschaftsrat die Regierungsgeschäfte und setzte die Magna Carta wieder inkraft. Der König bestätigte diesen Schritt 1225.

Die Magna Carta wurde zur Erklärung der rechtlichen Grundprinzipien anstatt zum eigentlichen Gesetzeskodex, als der sie gedacht war.

Der Vertrag enthält neun Klauselbereiche, von denen die ersten drei die Privilegien der Kirche, die fortan von den Steuern befreit sein sollte, sowie die Rechte königlicher Vasallen und Valvassoren betrafen. Demnach sollen die Royal Tenants gegenüber dem Monarchen eine beratende Funktion einnehmen; die Grundlage des Parlaments war geschaffen. Zuvor bereits hatte ein Kronrat, der Curia Regis, existiert, allerdings ohne eigene Kompetenzen.

Andere Abschnitte der Magna Carta befassen sich mit den königlichen Wäldern, dem Verhalten der königlichen Beamten und aktuellen Themen wie der Entlassung ausländischer Söldner. Der nächste Paragraph definiert die Rechte von Städten und Kaufleuten und regulierte den Handel. Ein umfangreicher Klauselbereich befasste sich mit der Reform von Recht und Justiz, und schliesslich sind weitere Klauseln als Absicherung eingegliedert, dass der König die Bestimmungen der Charta nicht verletzt. Im Übertretungsfall durfte ein Rat von 25 Baronen gegen ihn Krieg führen. Die zu Recht berühmte Klausel 39 sah vor, dass "kein freier Mensch gefangen oder enteignet werden darf, es sei denn durch das rechtmässige Urteil seiner Gleichgestellten oder durch das Gesetz des Landes".

Chronik und Beschlüsse

• Sommer 1261: Einberufung durch Simon de Montfort für Ostern bis Pfingsten 1262
• Ostern 1262: Feier des Hochfests in Oxford
• Ostermontag 1262: Wahl von Sir Pierre de Montfort zum Prolocutor
• Ostermontag 1262: Einsetzung einer Kommission, die ein Verteidigungskonzept für England ausarbeiten soll. Ihre Zusammensetzung wird später festgesetzt.
• Ostermontag 1262: Pierre de Montfort verlangt ein Teilnahmerecht der Knights of the Shite am Parlament und weist auf die prekäre Lage der Gentry hin.
• Anfang Mai 1262: Ein Bericht von der Niederlage der Armee unter dem Justiciar of Ireland Maurice FitzGerald am Newry River sorgt für Empörung vonseiten der Abgeordneten. Daraufhin wird das Parlament beendet.

Henry III. traf mit grossem Gefolge als letzter in Oxford ein. Zuvor hatten die Barone Gelegnheit gehabt, die wesentlichen Geschäftspunkte des Parlaments zu erörtern und Absprachen zur Wahl des Sprechers und der gemeinsamen Vorgehensweise zu treffen. Der König bezog Quartier in einem seiner Landgüter in der Umgebung der Stadt.

Roger Birchwood, 3. Viscount of Warrington, war ungeduldig. Die jüngsten Ereignisse in Cheshire hatten auch seine Güter betroffen. Ein guter Freund von ihm, Walter Cholmodeley, war fast mittellos geworden, so heftig war sein Besitz betroffen gewesen. Mit seiner kleinen Schar an eigenen Soldaten hatte er zwar ein Überschreiten des Mersey durch die Plünderer verhindern können, doch waren auch ihm viele Bauern zu Rufus' Malbanks Meute übergegangen.
Seine Absichten waren dementsprechend:
1. Beschwerde darüber, dass alle Warnungen bezüglich Rufus Malbanks Raubrittertum ignoriert wurden.
2. Beschwerde über die Unfähigkeit diesem Einhalt zu gebieten, geschweige denn ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen.
3. Besondere Beschwerde über das säumige Verhalten von Richard de Montford
4. Forderung von Entschädigungen

Humphrey IV. de Bohun, 1st Earl of Essex und 2nd Earl of Hereford, Hereditary Lord High Constable of England, erreichte mit seinem Enkel, Humphrey VI., der als seine persönliche Leibwache diente, ebenfalls die Versammlung und setzte sich dazu. Sein Sohn, Humphrey V., bleibt in Essex für administrative Tätigkeiten zurück. Wichtige Anliegen für den 53-jährigen Earl zweier geografisch weit auseinander liegender Grafschaften sind die diplomatischen Beziehungen zu Wales, Schottland und dem Königreich Norwegen sowie die Massnahmen gegen Rebellengruppierungen und Plünderer in England. Der Earl of Essex bezog sein Quartier in einem etwas grösserem Haus südlich der High Street, das nicht allzuweit vom Versammlungsort entfernt war.

Alls König Henry III. seine Unterkunft in der Blue Boar Inn verliess, fühlte er sich nicht sonderlich gut. Es war ein regnerischer Abend und er selbst hatte solch schreckliche Kopfschmerzen, dass er sich bei aller Frömmigkeit nichts sehnlicher wünschte als ein baldiges Ende der Messe, selbst wenn sie natürlich die ganze Nacht dauern würde.

Schon beim Eintritt in die Kirche St Aldate's im Südwesten Oxfords fiel Henry auf, dass die Kirche deutlich überfült war. Ein Spektakel wie die Ostervigilien im Beisein ihres Königs konnten sich die Stadtbewohner nicht entgehen lassen, obschon nur die Barone zur königlichen Messfeier geladen waren.
Jedoch war die stickige Luft und die vielen Menschen auf so engem Raum dem Wohlbefinden des Herrschers ganz und gar nicht zuträglich. Auch verdross Henry, dass Maurice FitzGerald, der Statthalter Irlands und sein treuer Untertan, nicht am Parlament kommen konnte, zumal er gewisse Probleme mit rebellischen Iren bei Downpatrick hatte und sich persönlich darum kümmern muste.

Als es langsam auf den Morgen zuging, fühlte sich Henry noch viel schlechter, da er jetzt die ganze Nacht durchwacht hatte und pflichtbewusst wie er war natürlich nicht eindöste, was angesichts der die schlimmsten Kopfschmerzen seines Lebens das Bequemste gewesen wäre. Deshalb war er froh, als sein Hofkaplan endlich den Schlusssegen las und sein Leiden nun endlich ein Ende hatte. Zwar stünde jetzt das traditionelle Ostermahl an, doch plante der unpässliche Monarch, sich anschliessend baldmöglichst, doch ohne grosses Aufheben zurückzuziehen. Nur um die üblichen Begrüssungsformeln würde er nicht herumkommen.

Während des Essens merkten fast alle Barone, dass der König für keine längeren Gespräche zur Verfügung stand, woraufhin ihn die meisten auch in Ruhe liessen.
Als der König nach dem Essen und den folgenden Stunden wohlverdienten Schalfs kopfschmerzfrei in den Sitzungssaal kam, das umfunktionierte Refektorium des Klosters, waren viele Barone schon im Aufstehen begriffen, während der Seneschall lauthals verkündete: "Meine Herren! Erhebt Euch, der König ist da!"

Der König nahm auf einem wuchtigen Sessel an der Stirnseite des Refektoriums Platz und erlaubte den übrigen Teilnehmern, sich ebenfalls zu setzen. Dann sprach er mit lauter Stimme: "Die heutige Zusammenkunft wurde von unserem geschätzen Lord High Steward initiiert. Daher fordere ich Euch auf, uns die anstehenden Geschäfte nochmals vor Augen zu führen." Mit diesen Worten wies Henry auf seinen Schwager, der drei Plätze weiter zu seiner Rechten sass.

Henry schob seinen Sessel beiseite und sprach: "Mein Vassal Maurice FitzGerald hat mir in einer Nachricht, die ich vor wenigen Tagen erhalten habe, anegkündigt, dass er das Kommando über die in Irland stationierten Streitkräfte übernehmen würde. Eine Kommission in England könnte in irische Angelegenheiten nicht rasch genug eingreifen. Was englische Rebellen anbelangt, stimme ich zu. Wer soll dieser Komission angehören?" Henry schwieg kurz und erhob seine Stimme nochmal: ¨Überdies erhielt die Botschaft aus Irland die Meldung, eine grosse irische Armee sammle sich vor der Grenze des englischen Hoheitsgebiets. Es scheint mir nötig, ihnen zuvorzukommen. Wie seht Ihr das, Walter de Burgh?"